Im heutigen Gastartikel beschreibt der Reiseblogger Patrick von 101places.de eine Motorradtour im Norden von Thailand. Diese Tour habe ich mir schon seit Jahren vorgenommen, aber trotz zahlreicher Besuche in Chiang Mai hat es sich nie ergeben. Deshalb freue ich mich sehr, dass Patrick uns in diesem Beitrag einige Tipps und Anregungen liefert.
Thailand ist nicht nur Sonne, Strand und Meer. Das Land hat viel mehr zu bieten; zum Beispiel im hohen Norden. Die Provinzhauptstadt Chiang Mai eignet sich bestens, um nach einem längeren Backpacking-Trip mal einen Gang herunter zu schalten. Für mich gibt es mindestens 10 Gründe, Chiang Mai zu lieben und wenigstens ein paar Tage dort zu verbringen.
Im Umland ist es ebenfalls wunderschön und noch viel ruhiger. Hier lässt sich erleben, wie die Thais in ländlichen Regionen heute leben, wenn der Massentourismus noch nicht über sie hereingebrochen ist.
Der Freiheit entgegen auf dem Mae Hong Son Loop
Das ultimative Freiheitsgefühl habe ich auf meiner Motorradtour auf dem Mae Hong Son Loop kennengelernt. Diese Runde ist eine der beliebtesten Motorradstrecken in ganz Thailand. Sehr bergig und extrem kurvenreich. Die offizielle Zahl: 1.864 Kurven auf der etwa 600 km langen Strecke. Wer hin und wieder von der Hauptstraße abweicht, wird jedoch noch mehr Kurven und Kilometer hinter sich lassen.
Das Abweichen und Erkunden bereitet den meisten Spaß. So entdeckst Du kleine Dörfer, endlose Reisfelder oder abgelegene Höhlen, bei denen Du als Besucher hofiert wirst. Denn hier kommt selten jemand vorbei.
Highlights auf der Strecke
Doch auf dem Loop gibt es nicht nur Dörfer und Felder, sondern auch andere Highlights. So kannst Du zum Beispiel auf den höchsten Berg Thailands fahren. Auf mehr als 2.500 Metern Höhe wird es selbst in Thailand ganz schön frisch. Ganz oben gibt es zwar nicht viel zu sehen, doch auf dem Weg dahin schon: Zwei riesige Chedis stehen irgendwo im Nirgendwo umgeben von schönen Gartenanlagen.
Ein weiteres Highlight ist Ob Luang – eine Schlucht, die von den Thais gern als der Grand Canyon bezeichnet wird. Er ist zwar wesentlich kleiner als das Original in Arizona, aber auch sehr schön. Am späten Nachmittag war ich dort beinahe der einzige Tourist.
Im weiteren Verlauf der Strecke fährt man durch ein paar kleine Städte, die sich gut zum Übernachten eignen: Mae Sariang, Mae Hong Son und Pai. Dort findest Du ohne Probleme innerhalb weniger Minuten gute Unterkünfte für 200-300 Baht (Doppelzimmer).
Mae Sariang gibt nicht viel mehr her, als ein paar ordentliche Unterkünfte. Mae Hong Son – die dem Loop ihren Namen verleiht – ist schon etwas schöner mit einem kleinen See und zwei Tempeln im Zentrum sowie einem höher gelegenen Tempel, von dem aus man die ganze Stadt überblicken kann.
Bis dahin habe ich in zwei Tagen nur sehr wenige Reisende gesehen. Das ändert sich jedoch schlagartig, wenn man sich dem aufstrebenden Backpacker-Dorf Pai nähert. Dort reihen sich Unterkünfte, Restaurants und Cafés lückenlos aneinander. Wer diese Bequemlichkeit unter Backpackern mag, kann hier durchaus einige Tage verbringen. Ich fuhr jedoch zurück nach Chiang Mai, denn das Motorrad kostet ja jeden Tag.
Informationen zu der Tour
Wenn Du etwas mehr sehen willst, als die Hauptstraße, solltest Du mit insgesamt 800 km Strecke rechnen. Ich war insgesamt vier Tage (drei Nächte) unterwegs. Am ersten Tag habe ich 270 km zurückgelegt. Das war recht anstrengend und ich kam erst zur Dämmerung in Mae Sariang an. Wer es langsamer angehen möchte, kann die erste Nacht zum Beispiel in Mae Chaem verbringen und die Tour insgesamt um einen Tag verlängern.
In Chiang Mai kannst Du eine Karte für den Mae Hong Son Loop kaufen. Diese gibt es für 250 Baht beim Motorradverleih oder in Buchläden. Gebraucht erhältst Du sie in Buchläden noch günstiger. Diese Karte solltest Du in jedem Fall dabei haben.
Es gibt eine Reihe von Motorradverleihern. Auf der Website GT-Rider gibt es eine gute Übersicht: Wer bietet welche Maschinen an und wer gilt als zuverlässig? Ich habe beim deutschen Shop „Joe’s Bike“ gemietet.
Meine Kawasaki 250ccm kostete bei Joe 800 Baht pro Tag. Hinzu kommt Benzin für ca. 120 Baht pro 100 km. Viel billiger wird es für eine gut gepflegte und kraftvolle Maschine nicht werden.
Theoretisch lässt sich der Loop auch mit einem Motoroller bewältigen, doch davon würde ich abraten. Auf der Strecke warten große Höhenunterschiede. Mit einem Roller geht es wesentlich langsamer voran, da die Power am Berg fehlt. Es dürfte auch deutlich weniger Spaß machen. Wenn Du es trotzdem versuchen willst, plane besser 2-3 Tage mehr ein.
Patrick hat Thailand bereits drei Mal besucht. In seinem Reiseblog schreibt er über seine Erlebnisse aus aller Welt und stellt z.B. Informationen für Thailand Backpacker zur Verfügung.Du kannst ihm auch auf Facebook und Twitter folgen.
Warst Du schon in Nordthailand? Oder hast sogar schon den Loop gemacht? Wie sind Deine Erfahrungen?