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Dienstag, März 19, 2024
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Dschungeltour auf das Dach von Südthailand – Trekking im Khao Luang Nationalpark

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Seit Jahren schon stand dieser mehrtägige Dschungeltrek auf meiner Wunschliste ganz oben –die Besteigung des höchsten Bergs von Südthailand, in einer kaum besuchten Gegend von Thailand.

Doch bisher war es daran gescheitert (geeignete) Mitstreiter mit einigen Tagen Zeit für diese Tour zu finden.

Es gibt keine Veranstalter, die diese Touren regelmäßig anbieten somit müssen fast alle Touren auf den Berg als private Treks mit einheimischen Guides selbst organisiert werden.

Und das ist gar nicht so einfach.

Die Informationen im Internet sind so rar, dass es äußerst schwierig ist überhaupt einen Kontakt zu einem Guide herzustellen.

Doch Anfang Februar ging alles auf einmal ganz schnell.

Einige Freunde hatten kurzfristig ein paar Tage frei und wir fassten spontan den Entschluss die Tour in Angriff zu nehmen. Nach einigen Stunden Recherche und Telefonaten mit der Nationalparkverwaltung und der Tourismusbehörde von Thailand  hatten wir einen Guide gefunden, der uns auf den Khao Luang bringen sollte.

Der Khao Luang ist mit 1835m Höhe der höchste Berg im Süden von Thailand. Der Berg befindet sich im gleichnamigen Khao Luang Nationalpark in der Provinz Nakhon Sri Thammarat. Die Provinz ist, auch wenn sie zahlreiche Attraktionen für Besucher zu bieten hat, touristisch noch kaum erschlossen.

Gleiches gilt auch für das Trekking im Khao Luang Nationalpark. Der Park mit einer Fläche von 570km2 wird nur von sehr wenigen, meist einheimischen Touristen besucht. Das Trekking in die höheren Lagen führt durch dichten, ursprünglichen Dschungel und entlang von Gebirgsbächen und Wasserfällen. Insgesamt führen 10 Routen an den höchsten Punkt und auf einige Nebengipfel. Minimal müssen 3 Tage und 2 Nächte für eine Gipfeltour eingeplant werden.

Für unsere Tour hatten wir eben diese 3 Tage eingeplant.

Und so machten wir uns auf den Weg nach Nakhon Sri Thammarat. 350Km von Phuket entfernt oder etwa 5 Stunden Fahrtzeit.

Der erste Tage –  Immer am Bergbach entlang

Nach einer Nacht in der Stadt (im @24Boutique Hotel*)ging es dann an einem sonnigen Dienstagmorgen zum Nationalparkeingang im Distrikt Promkhiri zu unserem Ausgangspunkt, dem Ai Khiaow Wasserfall.

Hier trafen wir auf unser Team: Headguide Boy und die drei Träger Giad, Id und Mot.

thailändische guides beim dschungel trekking

Vier thailändische Helfer also, um uns Farangs auf den Gipfel zu helfen.

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Sie trugen den grössten Teil der Ausrüstung und Verpflegung für drei Tage. Wir selbst trugen nur das Nötigste: einen Schlafsack (auf Amazon*), einen Satz trockene Kleidung für die Nacht, Taschenlampe (auf Amazon* ansehen) und Kamera, sowie die Kleidung die wir für das Trekking anhatten.

Wichtigste Ausrüstungsgegenstände waren die Anti-Blutegel Socken und die Fußballstutzen*, die wir darüber trugen. Ohne die wären wir von den allgegenwärtigen Blutsaugern wohl aufgefressen worden…

Nach einer kurzen Einführung und Ausrüstungscheck durch Boy ging es gegen 9 Uhr los.

Dabei erfuhren wir auch, dass wir nicht den höchsten Punkt besteigen würden, sondern einen Nebengipfel mit etwa 1650m Höhe. Dieser hätte aber den Vorteil, dass es, im Gegensatz zum höchsten Punkt, der von Bäumen umgeben ist, einen wunderbaren Blick auf die Berge und Täler der Umgebung geben sollte. Außerdem wäre der Weg nach oben deutlich reiz-, aber auch anspruchsvoller. In thailändischen Trekkingkreisen hat diese Route 5 von 5 Sternen und gilt damit als anspruchsvollster Trek in Thailand.

Und mit dieser Aussage machten wir uns auf den Weg.

Der Aufstieg führte zunächst durch einige Obstplantagen, die wir nach etwa 30 Minuten hinter uns gelassen hatten. Mit den Plantagen liessen wir auch jegliche Zeichen von Zivilisation hinter uns, kein Müll, keine Straßengeräusche und für die nächsten drei Tage auch keine anderen Menschen.

Der Weg führte entlang von Tierpfaden vorbei an Baumriesen, Lianen und einigen Felsen. Gegen Mittag war das Rauschen von Wasser zu hören, das alle paar Minuten lauter wurde. Nach einer kleinen Kletterei abwärts stießen wir schließlich auf einen großen Gebirgsbach, der im Tal zum Ai Khiaow Wasserfall wird an dem wir gestartet waren.

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Hier machten wir Mittagspause.

Es gab gebratenes Huhn mit Klebreis, das die Guides am Morgen auf dem Markt gekauft hatten.

Frisch gestärkt ging es weiter. Immer in der Nähe des Flusses entlang, den wir mehrfach überquerten. Dabei stießen wir immer wieder auch auf Wasserfälle und kleine Gumpen. Ideal für eine kleine Abkühlung und zum Auffüllen der Trinkwasservorräte.

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Gegen 15.30 Uhr erreichten wir schließlich unseren Lagerplatz für diese Nacht. Direkt neben dem Bergbach und unterhalb eines 100m hohen Wasserfalls.

Während unsere Guides sich um den Aufbau des Lagers kümmerten und das Abendessen vorbereiteten kletterten wir das Flussbett nochmals ein Stück abwärts bis zu einer großen Gumpe. Diese war groß genug zum Schwimmen und v.a. tief genug um von einem Felsen hineinspringen zu können.

Im kalten Wasser spülten wir uns den Dreck des Tages vom Körper.

übernachten im dschungel
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Abendessen mit Tiefgang

Zurück im Lager war das Abendessen bereits vorbereitet. Eine echte Überraschung war das Krabben-Sashimi mit Wasabi, das es als Vorspeise gab. Erstaunlich, was die Jungs alles in Rucksäcken mitgeschleppt hatten.

Während und nach dem Essen unterhielt ich mich sehr angeregt mit unserem Guide Boy. Er hatte einige Jahre als Börsenmakler an der thailändischen Börse gearbeitet bevor er sein Büro in die Dschungelwelt Südthailands verlegt hatte.

„Warum?“ Wollte ich wissen.

„Schau Dich um“, sagte er. „Das ist echter und schöner als alles was mir das ganze Geld, das ich an der Börse verdient habe geben könnte. Ich brauch nicht mehr zum glücklich sein.“

Und mit diesen Gedanken ging es kurz nach Einbruch der Dunkelheit in die Hängematten.

Mit dem ersten Licht des Morgens stand ich auf und setzte mich auf einen Stein mitten im Fluss, genoss die Kühle des Morgens und beobachtete wie die Sonne langsam aus dem Tal höher stieg.

Nach dem Frühstück packten wir unsere Rucksäcke, bauten das Lager ab und sammelten allen angefallenen Müll ein.

Danach begannen wir mit dem Aufstieg.

Der zweite Tag – Kletterei im Nebelwald

Den größten Teil des Vormittags verbrachten wir damit den steilen Hang neben dem Wasserfall zu besteigen. Der Weg war sehr steil und voller Felsen, so dass wir regelmäßig auch die Arme einsetzen mussten.

Nach kurzer Zeit waren wir zudem in die sehr tiefstehenden Wolken aufgestiegen. Für die nächsten Stunden waren in dichtem Nebel.

Diese Zone des Waldes nennt sich sehr treffend Nebelwald, denn hier hängt der Berg den größten Teil des Jahres in den Wolken. Dies ist sehr deutlich an den Bäumen und Felsen zu sehen, die von einer dichten Moosschicht überzogen sind. Das Grün des Regenwaldes ist hier noch saftiger als ohnehin schon.

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Gegen Mittag durchbrachen wir dann plötzlich die Wolkendecke und sahen wieder blauen Himmel und Sonnenschein. Kurz darauf war es Zeit für die Mittagspause auf einer kleinen Lichtung. Dies war auch die letzte Wasserquelle vor unserem Nachtlager, das wir kurz darauf erreichten.

Nach der Pause stiegen wir weiter auf. Die großen Baumriesen aus dem unteren Bereich des Berges waren hier bereits verschwunden und kurz darauf kämpften wir uns durch mannshohe Büsche.

Und dann waren wir auf einmal im Freien.

Nur mehr von Gras und kleinen Büschen umgeben, die an Erdbeersträucher erinnerten, führte ein kleiner Pfad auf eine grasige Kuppe. Dies war unser Zielpunkt und Platz für das Nachtlager.

Leider war es sehr wolkig, so dass wir keinen direkten Blick ins Tal hatten.

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Der Lohn für unsere Mühen

Darum beschlossen wir ohne Gepäck nochmals über eine andere Route abzusteigen und auf einen kleinen Grat etwa 20 Minuten entfernt zu wandern. Von dort erhofften wir uns bessere Sicht auf die andere Seite des Berges.

Und wir hatten Glück.

Sonnenschein.

Traumhafter Blick über die bewaldeten Bergrücken bis ins Tal.

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Während des Abendessens verschlechterte sich das Wetter zunehmend. Es kam starker Wind auf und es begann zu regnen. Leider war unser provisorisches Zelt nicht ganz Wasser- und winddicht, so dass es recht kalt und nass wurde.

In meinen Schlafsack gehüllt hoffte ich bei jeder Windbö, dass die Plane nicht davonfliegen würde.

In den frühen Morgenstunden hörte der Regen auf und es klarte auf.

Aus meinem Schlafsack heraus konnte ich im Liegen unter der Plane die Lichter im Tal sehen.

Als die erste Morgenröte am Horizont zu sehen war ging ich nach draußen.

Es war kalt. Richtig kalt.

Sogar der eigene Atem war zu sehen. Ein seltenes Erlebnis in Südthailand…

Aber der Ausblick entschädigte für die ungemütliche Nacht.

Die Wolken wurden durch die aufgehende Sonne rot verfärbt und der Wind blies die Wolken in bizarren Formationen über die nahen Gipfel.

sonnenaufgang vom gipfel
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Der Abstieg – auf dem Hosenboden ins Tal

Doch irgendwann wurde es Zeit zum Frühstücken und Packen und wir machten uns wieder an den Abstieg.

Durch den Regen war der Boden extrem aufgeweicht und schlammig. Besonders auf dem steilen ersten Abschnitt war es unglaublich rutschig und ein ums andere Male hört man jemanden rutschen und fluchen. Der Abstieg ging dennoch sehr zügig voran und wir passierten nach und nach alle bekannten Orte vom Aufstieg. Mittags gab es eine letzte Rast mit Kaffee.

Gegen 16.00 Uhr waren wir schließlich zurück am Parkplatz.

Während wir uns im Wasserfall den Schmutz abspülten fuhr Boy los und kaufte einige Dosen Bier mit denen wir dann auf die sichere Rückkehr ins Tal und seine 600. Bergtour auf den Khao Luang anstießen.

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Hast Du Interesse an Trekkingtouren im Khao Luang Nationalpark?

Diese Tour war ein echtes Erlebnis. Ein absolutes Highlight!

Hier die Kontaktdaten unseres Guides Boy auf Facebook.

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