Wohl kaum jemand der bei Khao Lak nicht auch an den Tsunami von 2004 denken muss. Als jemand der die Welle hautnah miterlebt hat ist diese Region jedenfalls fest damit verbunden.
Ban Nam Khem liegt etwa 20km nördlich von Khao Lak und zählt zu den am stärksten vom Tsunami betroffenen Regionen Thailands. In Nam Khem befindet sich auch eine Gedenkstätte für die Opfer des Tsunami von 2004.
Während unseres letzten Wochenendtrips übernachteten wir keine 5 Minuten von diesem Ort entfernt im Thailife Homestay Resort. Natürlich stand da ein Besuch der Gedenkstätte auf dem Programm.
Der Tsunami am 26.12.2004 in Ban Nam Khem
Am Morgen des 26.12.2004 erschütterte das, mit einer Stärke von 9,1, drittstärkste Erdbeben das je gemessen wurde die Küste vor Sumatra und löste mehrere Tsunamiwellen aus. In der Folge starben über 220.000 Menschen, die meisten davon in Indonesien. In Thailand kamen über 5000 Menschen ums Leben, viele werden bis heute vermisst, über 10.000 wurden obdachlos.
Etwas unbeachtet von der medialen Aufmerksamkeit in den westlichen Ländern, die sich auf die Touristenzentren in Khao Lak, Phuket und Phi Phi konzentrierten, war Ban Nam Khem die Region mit den meisten thailändischen Todesopfern.
Knapp 1000 Menschen starben hier, 500 wurden nie aufgefunden. Von 1200 Häusern im Dorf blieben nach dem Tsunami nur mehr etwa 200 übrig.
Ein Fischerboot als Zentrum der Gedenkstätte
Heute ist Ban Nam Khem wie vor dem Tsunami ein verschlafener Ort, dessen Bewohner vor allem vom Fischfang und Tourismus leben. Am Hafen fährt die Fähre nach Koh Kho Khao ab.
Am nördlichen Ende des Bangsak Beach liegt, mit Blick nach Koh Kho Khao und die Bucht von Bang Muang das Tsunami Memorial.
Gestiftet von ThyssenKrupp und erbaut von der Royal Thai Army, so heisst es auf dem Schild.
Im Zentrum der Gedenkstätte sind ein Fischerboot, das vom Tsunami an Land gespült wurde und ein der Form einer Welle nach empfundener Kanal, in dessen Wand Gedenktafeln für die Opfer eingelassen sind.
Dieser Kanal mit den Tafeln, auf denen Namen und Geburtsdaten stehen, manchmal auch ein Foto oder ein Spruch hat mich wirklich bewegt. Sätze wie: „Er flog ins Paradies und kehrte nie zurück“ waren immer wieder zu lesen und machten mir bewusst, wie viel Glück wir alle hatten.
Der Buddha wacht nun über die Opfer und die Lebenden
Eine grosse, goldene Buddhastatue sitzt mit dem Rücken zum Meer, mit Blick auf die Gedenktafeln und wacht. Viele Hinterbliebene kommen hierher für stille Momente der Andacht und um für die Opfer zu beten.
Was gibt es sonst noch zu sehen?
Etwas abseits liegt ein kleines „Museum“, in dem einige Bilder vom Tsunami und den Bergungsarbeiten zu sehen sind. Darunter auch viele Bilder von den Promis, die nach Ban Nam Khem kamen, wie Bill Clinton.
Leider ist die Ausstellung äusserst lieblos gemacht, die Texte nur auf Thai, eine klare Linie bei den Bildern nicht zu erkennen. Das Dach ist mittlerweile auch schon lückenhaft. Schade eigentlich, denn da hätte man sicherlich mehr draus machen können.
Vom Strand aus lässt sich der Hafen von Ban Nam Khem sehen, wie auch die Fähren nach Koh Kho Khao. Wir fuhren nicht hinüber, da das Wetter sehr schlecht war.
Wie kommt man zum Tsunami Memorial in Ban Nam Khem?
Das Memorial liegt etwa 25km nördlich von Khao Lak. Am besten nutzt man eigenen Transport und verbindet die Gedenkstätte mit dem Besuch von anderen Ausflugszielen, wie dem Si Phang Nga Nationalpark, Khao Sok, oder Sri Takua Pa.
Andere Möglichkeit mit dem Bus: Von Khao Lak oder sogar Phuket fahren mehrere Busse nach Takua Pa, dort gibt es Mopedtaxen oder Songthaews nach Ban Nam Khem. Der Bus hält, nach Hinweis an den Busfahrer, auch in Ban Nam Khem, von dort sind es dann noch etwa 3km.
Hier ist Ban Nam Khem mit der Gedenkstätte auf der Karte:
Baan Nam Khem und Umgebung auf einer größeren Karte anzeigen
Das Tsunami Memorial ist auf jeden Fall einen Besuch wert, wenn man in der Nähe ist. Am besten natürlich in Kombination mit einem anderen Ziel, wie Koh Kho Khao oder einem Nationalpark.